Mamasein

Wenn du nur mal schnell… Über den Verlust der Effizienz mit zwei Kindern

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Fragt ihr euch manchmal auch, was ihr mit nur einem Kind so alles gemacht habt? Das muss ja total easy gewesen sein. Ich kann mir heute mit zwei Kindern beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich mit nur einem Kind teilweise überfordert gewesen bin. War ich das überhaupt jemals? In meiner Erinnerung haben Mini und ich stets lange geschlafen, relaxte Nachmittage im Sandkasten verbracht, sind zusammen hopsengehüpft und haben Chai Tee Latte geschlürft.

Es war natürlich nicht immer so. Aber im Nachhinein betrachtet hat der Satz «Eins ist keins» durchaus seine Berechtigung. Nehmen wir mal das Beispiel Einkaufen mit nur einem Kind. Kind in den Einkaufswagen setzen, gemütlich durch den Laden spazieren, alles in den Einkaufwagen legen, das Regal mit den Süssigkeiten grossräumig umschiffen, bezahlen und gut ist. Beim Einkaufen mit Kleinkind und Baby beginnt die Herausforderung bereits bei der Frage: «Wo platziere ich Kind 2, wenn Kind 1 bereits im Einkaufswagen sitzt?».

Einkaufen im Doppelpack

Lege ich Kind 2 im Maxi Cosi in den Einkaufswagen, wird der Platz für meine Einkäufe verschwindend klein oder aber das Baby wird mit Bananen, Knabberzeugs, Minipic und Tiefkühlerbsen zugedeckt. Ausserdem müsste ich den Einkauf in nur 5 Minuten erledigen, weil das Baby die Variante Maxi Cosi im Einkaufswagen nicht wertschätzt. Keine gute Idee also.

Besser: Kind 1 im Einkaufswagen und Kind 2 in der Tragehilfe (Memo: Tragehilfe nie, aber wirklich NIE vergessen). Heute, mit fortgeschrittenem Alter und mit der Fähigkeit, selbständig zu sitzen, ist Kind 2 im Einkaufswagen und Kind 1 schiebt einen Miniatur-Einkaufswagen vor sich her. Klappt bei einem Kleinkind mit Gehverweigerungspotential nicht immer. Aber meistens. Hier gilt: Sich im Vornherein bewusst sein, dass der Lebensmitteleinkauf mit zwei Kindern im Alter zwischen 0 und 3 Jahren ein Halbtagesausflug ist.

Raus gehen im Doppelpack

Nehmen wir nun das Beispiel «nur mal schnell aus dem Haus gehen» mit zwei Kindern. Schnell und Kinder – ein Widerspruch in sich (ausser sie nehmen die Wohnung auseinander, dann sind sie schneller als ihr Schatten). Will ich mit beiden Minis die Wohnung verlassen, bin ich bepackt wie ein Kamel für einen zweimonatigen Wüstentrip. Mit Baby und Kleinkind mal husch auf den Spielplatz gehen? Eine Runde durchs Quartier drehen?

Gar keine Sache, da muss ich nur noch Windeln, Feuchttücher, Taschentücher, Nuschi, Swaddle, Tragehilfe, Wasserflaschen, Zvieri für die Grosse, Brei für die Kleine, Löffel, Lätzchen, Ersatzkleidung für die Grosse, Ersatzkleidung für die Kleine, allenfalls Regenschutz für Kleinkind und Kinderwagen, Sonnenhut, Sonnencreme (einmal für Kleinkinder, einmal für Babys), Erste-Hilfe-Apotheke, – halt, ich muss kurz Luft holen – Sändelisachen, Babyspielzeug, Kickboard oder Laufrad und Helm einpacken. Kinderwagen und meine Habseligkeiten nicht vergessen.

Nicht auszudenken, was im Winter noch alles so dazu kommt. Bis ich jedenfalls mit zwei so kleinen Hasen das Haus verlasse, brauche ich gut und gerne bis zu einer Stunde. Nur schon die Spielgruppe um 8.30 Uhr rechtzeitig zu erreichen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Vor 9.30 Uhr – keine Chance. Das Wort «Effizienz» bekam ja schon mit einem Kind eine ganz andere Bedeutung. Heute, mit zwei Kindern, ist es definitiv inexistent.

Essen im Doppelpack

Erwähnte ich schon das Thema Essen? Kaum habe ich mich zu den Minis an den Tisch gesetzt, kippt Kind 1 bestimmt einen Wasserbecher um. Während ich in der Küche bin, um schnell den Putzlappen zu holen, ergreift Kind 2 sein Schüsselchen mit dem Brei, der sich dummerweise innerhalb seiner Reichweite befindet. Blöd gelaufen für den Brei, der sich nun – zusammen mit dem Wasser von Kind 1 – am Tischbein seinen Weg in Richtung Boden bahnt und ausserdem Body, Hände und Gesicht des Babys ziert.

Hat man endlich alles aufgewischt – und die eigenen nassen Socken gewechselt, weil man vor lauter Stilldemenz das Wasser-Brei-Gemisch unter dem Tisch schon wieder vergessen hat – fängt Kind 1 zu schimpfen an, weil nämlich nicht nur der Boden, sondern wahrscheinlich ebenso seine Kleider pflotschnass sind und der Zmittag im Teller in einer Pfütze badet. Ich esse meine zwischenzeitlich kalte Mahlzeit im Stehen, während ich die Küche aufräume oder drücke auf dem Weg zum Spielplatz schnell einen trockenen Babykeks runter.

Die unabwendbare Konsequenz…

…Pragmatismus. Und man wirft ein paar Prinzipien über Bord. Die Tochter möchte auf Biegen und Brechen mit dem roten Tüllröckli und den gelben Strumpfhosen raus (manchmal sogar ins Bett)? Das Baby hat Broccolibrei auf dem Body und ich ein paar Schleimspuren auf dem Pulli? Die liebevoll gekochten Spaghetti winden sich wie Regenwürmer in einer Wasserlache? Egal. Hauptsache, wir schaffen es bis Nachteinbruch zum Einkaufen, auf den Spielplatz oder in die Spielgruppe.

Und die Spaghetti tupft man mit dem Küchentuch einfach wieder trocken.


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Dass es bei uns auch mit nur einem Kind teilweise wild zu und her ging, beweisen übrigens diese Beiträge:

Wenn du nur mal schnell... Über den Verlust der Effizienz mit zwei Kindern #mamasein #mamaleben #familienleben #miffy

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Beitragsbild: © Mini & Stil by Isabelle Kade

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4 Comments

  • Reply
    Jennifer
    6. April 2018 at 12:47

    Haha, danke für diesen tollen Ausschnitt aus dem Alltag einer Mama. Ich hab sehr gelacht. Ich habe erst ein Kind, aber ich habe all diese Szenen bildlich vor mir. Die Hälfte davon, besonders die Szenen beim Essen, hat man oft auch mit einem Kind schon erlebt 😀 Sehr plastische Beschreibung, danke dafür <3 Immer wieder schön zu sehen, dass es anderen Mamas auch so geht *wiemachendieanderendasnur*

    • Reply
      Isabelle Kade
      6. April 2018 at 20:57

      Es freut mich sehr, dass ich dich zum Lachen bringen konnte 😃 Und auch mir tut es gut zu hören, dass es doch allen gleich geht 😅

  • Reply
    Tati
    9. April 2018 at 8:39

    Einfach super geschrieben , kann mich total reinversetzen ! Geht auch wenn Kind zwei schon ein Schulkind ist , dann gibt es noch ganz andere Hürden zu bestehen ! 🙈🙈 Mittlerweile habe ich drei Kinder und ich kann nur sagen es wird nicht besser !

    • Reply
      Isabelle Kade
      9. April 2018 at 8:53

      Vielen Dank liebe Tati für deinen Kommentar 😌 Es tut immer gut zu hören, dass es nicht nur mir so geht 😅 Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag!

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