Jetzt kann es endlich losgehen mit der kühleren Jahreszeit! Wir sind wieder mehr in unseren eigenen vier Wänden, kuscheln uns in weiche Strickdecken, wärmen die Füsse am knisternden Kamin. Und wir überlegen uns, wie wir unser trautes Heim mal wieder ein bisschen aufpolieren könnten.
Ich zum Beispiel habe den Tick, dass ich fast jedes Jahr neue Bettwäsche kaufen muss. Dieses Mal entschied ich mich für Leinenbettwäsche in Khakigrün und Ocker. Denn wisst ihr was? Diese Farbtöne passen so herrlich zur dunkelblauen Wand in unserem Schlafzimmer, die ich kürzlich neu gestrichen habe. Ich liebe es, die Wände farblich zu gestalten. Das Arbeiten mit den Händen – das Streichen der Wände – hat stets so etwas entspannendes und meditatives…
Wände selber streichen: Das braucht ihr
Ich verwendete die Farben von Farrow & Ball (Estate Emulsion) und besorgte mir vorgängig eine Farbkarte sowie ein paar meiner Lieblingstöne in kleinen «Sample Pots» à 100 ml um an der entsprechenden Wand zu testen, was mir wirklich gefällt und was passt. Das Rennen hat schlussendlich der Farbton «Stiffkey Blue» gemacht. Dann bereitete ich alles vor und legte los.
Wollt auch ihr eure Wände selber streichen und ein bisschen Farbe und Veränderung in euer Heim bringen? Das braucht ihr dazu:
- Eure Wunschfarbe (z.B. von Farrow & Ball hier). Achtung: Wand vorher ausmessen und genügend Farbe einberechnen
- Grundierung falls nötig. Die Grundierung ist abhängig vom Untergrund und eurer Wunschfarbe. Ich habe vor dem Anstrich mit «Stiffkey Blue» den «Primer/Undercoat for Dark Tones» von Farrow & Ball verwendet
- Weisse Farbe, um die Ränder vorgängig zu streichen
- Malerband kantenscharf, ca. 5cm breit
- Abdeckfolie (praktisch mit integriertem Malerband)
- Eimer & Abstreifgitter
- Farb-Rührstab
- Flachpinsel für Wandfarben
- Farbroller klein, ca. 10cm (mit kurzen Haaren für eine feine Struktur)
- Farbroller gross, ca. 25cm (Haare ca. 1cm lang für eine feine Struktur)
- Spachtel & Spachtelmasse um kleine Löcher von Nägeln und Schrauben oder Risse auszubessern
- Schleifpapier fein & Schleifkork um vorstehende Spachtelmasse zu glätten
- Schraubenzieher
- Tritthocker oder Leiter
Wände selber streichen: So geht’s
- Legt eure Lieblingsmusik ein
- Entfernt die Sockelleisten, Lichtschalter und Steckdosen (Stromzufuhr vorgängig unterbinden!)
- Deckt den Boden sowie Möbel und Gegenstände in unmittelbarer Umgebung mit der Abdeckfolie ab
- Gebt Acht, dass die Wand einwandfrei, sauber, trocken und frei von Schmutz, Fett und sonstigen Fremdkörpern ist
- Bessert allfällige Löcher und Risse mit der Spachtelmasse und dem Spachtel aus. Wenn trocken, könnt ihr Unebenheiten mit dem Schleifpapier und dem Schleifkork glätten
- Klebt die Wand sehr genau mit dem Malerband rundherum ab. Guckt, dass das Malerband keine Falten aufweist
- Streicht nun mit dem Pinsel die Ränder weiss an. Wozu? Falls Farbe unter das Malerband läuft, dann ist es die weisse. Damit verhindert ihr ausgefranste, bunte Ränder
- Sobald die weisse Farbe und die verputzen Löcher trocken sind, beginnt ihr (falls nötig) mit der Grundierung. Nach dem Öffnen der Grundierung und/oder der Farbe immer gut mit dem Farb-Rührstab vermischen! Grundierung und/oder Farbe in den Eimer mit dem Abstreifgitter geben
- Zuerst streicht ihr Ränder, Ecken und Details mit dem Flachpinsel oder der kleinen Farbrolle. Gleich anschliessend malt ihr die gesamte Fläche mit der grossen Farbrolle in einem Arbeitsgang nass in nass. Trägt die Farbe regelmässig von oben nach unten auf und guckt, dass die Farbe die zuvor gestrichene Bahn etwas überlappt. Grundierung gemäss Angaben trocknen lassen (bei Farrow & Ball sind es vier Stunden)
- Die erste Schicht Grundierung oder Farbe sieht immer schrecklich uneinheitlich aus. Lasst euch davon nicht beirren. Das wird mit dem zweiten Anstrich automatisch korrigiert
- Sobald die Grundierung getrocknet ist, beginnt ihr mit dem ersten Farbanstrich. Beginnt wieder mit den Rändern, Ecken und Details und streicht danach die gesamte Wand mit der grossen Rolle nass in nass (siehe Punkt 9). Trocknen lassen
- Macht einen zweiten Farbanstrich und lasst auch diesen wieder trocknen
- Malerband und Abdeckfolie vorsichtig entfernen
- Sockelleisten, Lichtschalter und Steckdosen wieder montieren
- Done! Sich auf die Schulter klopfen, staunen und sich freuen
Tipp: Weisse oder naturholzfarbene Wandregale machen sich besonders gut auf bunten Wänden. Ganz grandios für die Wandgestaltung finde ich übrigens auch Tapeten. Sie lassen sich super mit bunten Wänden kombinieren. Das wird dann wohl mein nächstes Projekt sein…
Nun wünsche ich euch viel Spass beim Wände selber streichen und natürlich viel Freude mit den neuen Wandfarben!
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Bilder: © Mini & Stil by Isabelle Kade
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7 Comments
Laurence Hartmann
13. September 2019 at 7:36Sehr schön geworden! Und eine tolle Alternative zu immer neuer Bettwäsche. Diesem Laster bin ich auch verfallen. Aber wohin mit der von den letzten 2,3 Jahren wenn sie noch schön ist? Momentan stapeln sie sich sinnlos im Schrank… Hast du da eine kreative Verwendung?
Isabelle Kade
17. September 2019 at 11:18Liebe Laurence, bisher habe ich die Bettwäsche auch nicht sinnvoll wiederverwenden können. Meist war sie nicht mehr so schön und dann hab ich sie in die Kleidersammlung gegeben. Vielleicht findest du hier noch ein paar Tipps, guck:
https://www.miniundstil.ch/ein-kleiner-ideenkatalog-fuer-sinnvolle-weiterverwendung-alter-kinderkleider/
Inge
18. Februar 2022 at 12:12Hallo Isabelle,
Mir gefällt das Blau super gut! Weißt du zufällig noch, wie genau die Farbe heißt? So eine Farbe stelle ich mir für unser Büro vor 🙂
Liebe Grüße
Inge
Isabelle Kade
18. Februar 2022 at 21:55Das ist Stiffkey Blue von Farrow & Ball
Inge
20. Februar 2022 at 23:56Super danke dir 🙂
Nicole
3. März 2023 at 21:00Kannst du mir sagen, was das für ein Teppich ist? sieht super aus zu der blauen Wandfarbe
Isabelle Kade
4. März 2023 at 8:01Der ist von Lorena Canals