Mamasein

Endlich windelfrei! Oder doch nicht?

Endlich windelfrei! Oder doch nicht? Ein Text über das Töpfchentraining #windelfrei

Ein Gastbeitrag von Alexandra Sturm – [Werbung] Kurz vor dem ersten Geburtstag unseres kleinen Mannes kam meine Mutter mal mit der superschlauen Idee, das erste Töpfchentraining zu starten. Ihr Topargument «Du warst mit 13 Monaten auch bereits windelfrei» motivierte mich zu Höchstleistungen. Was tat ich also?

Mein Übereifer in allen Ehren

Ich rannte ins nächstbeste Babyfachgeschäft, kaufte klein T. das allerschönste Töpfchen, das der Laden zu bieten hatte, setzte ihn drauf und schaute erwartungsvoll in seine Augen. Der Kleine guckte mich verwundert an. So ganz nach dem Motto «Was will denn die schon wieder von mir?!». Und kurz darauf erledigte er sein erstes Geschäft. Ich klatschte voller Stolz in die Hände. Ja das hat das Mamasein so an sich. Klein T. tat es mir gleich.

Übung macht den Meister

Die darauffolgenden Wochen übten wir immer und immer wieder. Klein T. wurde stets besser. Bis zum Tag X. Ich setzte meinen Sohn aufs Töpfchen, aber es ging nichts. Selbstverständlich versuchte ich es in meinem Übereifer die darauf folgenden Tage mehrere Male und zu verschiedenen Tageszeiten erneut. Nichts. Sogar diverse unhygienische WC-Sitze inklusive Polsterung probierte ich durch. Ich dachte dem kleinen Herrn müsse es wohl zu unbequem sein. Ein richtiger Thron musste her, auch wenn ich danach immer 10 Minuten mit putzen beschäftigt war.

Nach dem Erfolg die Ernüchterung

Während der 1-Jahres-Kontrolle bei der Kinderärztin erzählte ich von unseren ersten gelungenen Versuchen. Diese schaute mich verdutzt an und meinte, dass es vielleicht noch ein wenig gar früh dafür sei. Ich solle dem Söhnchen doch einfach noch etwas Zeit lassen. Er würde schon selber kommen, wenn er dann so weit sei. Und ich muss zugeben – das Warten fiel mir schwer. Trotz ärztlicher Ratschläge gab ich das Töpfchentraining nicht ganz auf. Meist hatte klein T. aber weder Musse, noch Geduld.

Doch dann plötzlich…

Kurz vor seinem zweiten Geburtstag dann die Überraschung. Der Sohnemann erklärte, dass er jetzt mal müsse. Verwundert war ich und wie! Seither versuche ich es fast jeden Morgen. Forcieren tue ich aber nichts mehr. Nun klappt es besser und der Kleine geht mit viel mehr Spass an die Sache ran. Und die Moral von der Geschicht? Alles zu seiner Zeit. Meist hilft drängen nichts. Alle Kinder sind irgendwann windelfrei. Die einen früher, die anderen später und zwar genau dann, wenn sie bereit dafür sind.

Windelfrei für Fortgeschrittene

Die ganzen Töpfchen und unhygienischen Ringe entfernte ich relativ schnell. Denn neuerdings trainieren wir das Trockenwerden mit Yary-Kidz. Eine schweizer Innovation mit der die Kleinen wie die Grossen selbständig auf die Toilette gehen können. Der Toilettenring muss nur einmal ans WC montiert werden. Danach kann man ihn ganz praktisch hoch- oder runterklappen. Alles ist sauber und hygienisch. Ausserdem steht kein lästiges Töpfchen rum. Denn irgendwie versperren doch schon genug andere Kindersachen den Weg zum Thron, oder?


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Endlich windelfrei! Oder doch nicht? Ein Text über das Töpfchentraining #windelfreiDieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Yary-Kidz. Der Text widerspiegelt aber unsere persönliche, ehrliche Meinung.
Bilder: © Mini & Stil by Isabelle Kade

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3 Comments

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    Mama mal 3
    23. Februar 2018 at 8:11

    Ich möchte dazu noch was ergänzen, was mir wichtig ist. Ich beschäftige mich seit Jahren mit Windelfrei (ab Geburt – anderes Thema). Ich halte auch nichts von klassischem Töpfchentraining, womöglich noch mit Belohnungssystem (ja, kann sein, dass das bei manchem Kind trotzdem funktioniert). Aber ich glaube fest daran, dass es ein Zeitfenster dafür gibt, in dem es sich lohnt, das Töpfchen zwanglos ins Spiel zu bringen, nämlich ab dann wenn das Kind etwa frei zu Laufen beginnt bis zum 18./20. Lebensmonat. Verpasst man dieses Fenster (und, nein, das Kind will ich sehen, dass von sich aus in diesem Alter Bescheid sagt, dass es muss ohne dass man ihm zeigt, wie und wo…) und wartet einfach ab, kann es mitunter sehr lange dauern bis das Kind die Windeln von sich aus aufgibt. Startet man zu spät, kann ziemliche Gegenwehr vom Kind kommen weil es die vertrauten Windeln auf keinen Fall weg haben will.
    Und so habe ich bei meiner grossen Tochter mit 18 Monaten als es schön warm war die Windeln weggelassen. Ich stellte das Töpfchen in die Nähe, beobachtete und wenn sie musste, setzte ich sie auf den Topf oder wischte und erklärte, wo es hin gehört. Unterwegs und nachts trug sie Stoffwindeln doch bald traute ich auch diese wegzulassen und sie gab rasch Bescheid und mit 20 Monaten war sie verlässlich Tag und Nacht trocken. Ob es an den Stoffwindeln lag, die das Kind besser spüren lässt, dass da was kommt oder daran, dass ich sie bis etwa zum 6. Monat morgens immer abhielt, weiss ich nicht, aber seitdem sage ich den Eltern, sie sollen es auf diese Weise versuchen und auch mindestens 2 Wochen dran bleiben, denn von einem Tag auf den anderen klappt es natürlich nicht. So werde ich es auch bei meiner jüngsten Tochter machen sobald es wärmer wird und sie läuft. Bin gespannt 😉

    Wichtig ist, dass das Ganze ohne Zwang/Druck funktioniert und man muss auch nicht bei jedem Erfolg klatschen und loben sondern kann dem Kind einfach sagen, dass es jetzt gepieselt hat 😉
    Klar, man kann warten bis das Kind von sich aus kommt, aber wartet dann mitunter bis zum Kindergarten (ja, es gibt wirklich Kinder, die so lange Windeln tragen), den Berg an (Wegwerf-)windeln (wie sie die meisten noch benutzen), der sich in der Zeit stapelt, will ich nicht sehen… wie viel entspannender und angenehmer ist es doch für beide wenn das Kind schon eher die Chance hat, trocken zu werden.

    • Reply
      Isabelle Kade
      23. Februar 2018 at 11:47

      Liebe Tamara, herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und deine wertvollen Tipps. Ich finde es immer spannend zu hören, wie andere das machen. Und deine „Taktik“ scheint mir sehr sinnvoll!
      Ich habe es ähnlich gemacht; im Sommer auf dem Balkon die Windeln weggelassen und das Töpfchen hingestellt. Allerdings klappte es nur mässig. Dann plötzlich, vor ein paar Monaten, wollte sie die Windeln von heute auf morgen nicht mehr. Und seither klappt es tagsüber wie nachts ohne grössere Zwischenfälle 😌
      Wichtig war mir einfach, dass es von ihr aus kommt und ich sie nicht dränge. Alles andere bringt meiner Meinung nach nichts…

      • Reply
        Mama mal 3
        16. März 2018 at 8:03

        Sorry, ich erhielt keine Meldung, dass Du kommentiert hast, drum erst jetzt 😀
        Ja, genau, Druck oder Zwang sollte niemals dahinter stehen. Man kann es einfach versuchen, sobald sie frei laufen und es warm ist und wenn es noch nicht klappen will, dann kann man es später nochmals versuchen. Ich denke einfach, dass dieses komplette Warten, das manche Mütter propagieren, dazu führen kann, dass bei manchen Kindern der Zeitpunkt des Bereitseins verpasst wird. Nicht jedes Kind sagt von sich aus, dass es keine Windeln mehr will oder ist je nach Alter überhaupt fähig dazu, dies so zu kommunizieren. Kurz vor dem Kindergartenstart muss es dann plötzlich schnell gehen und der Druck ist da, die Windeln mit irgendwelchen Tricks abzubekommen.

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