Mamasein

Über die Tücken des Schlafs mit Kleinkind und Babybauch

Schlafen in der Schwangerschaft - fast unmöglich. Ein Text mit einem Augenzwinkern. #schwangerschaft #schlafen

Schlaf und Kinder. Zwei Substantive, die sich abstossen wie Öl und Wasser. Und ein Thema, über das wie kein anderes diskutiert, debattiert, gestikuliert wird. «Schläft dein Kind schon durch?» ist wohl eine der üblichsten (und nervigsten) Fragen, sobald der Miniknirps sein wohliges Bauchterritorium verlassen hat.

Ich sage: Schlaf und Kinder UND Schwangerschaft toppt das Ganze nochmals. Insbesondere, wenn du dich im dritten Trimester befindest und dein Spiegelbild einem Kugelfisch ähnlicher sieht als einem Homo Sapiens. Nun. Erwartet jetzt lieber keine geheimen Tipps einer erfahrenen Kleinkindmutter und Schwangeren. Nein! Denn ich habe keine.

Wenn es nicht die ungewöhnliche Schlafposition, die ächzenden Knochen oder die gefühlt übervolle Blase ist, die mich nachts wachhalten, dann ist es sicherlich der zappelnde Bauchzwerg oder das zweijährige Töchterli. Aber der Reihe nach.

19:45 Uhr: Bing! Wir läuten die Zubettgeh-Runde ein. Kind einfangen, Windeln wechseln, Pyjama anziehen. Kind einfangen, Pyjama nochmals anziehen. Milch trinken, Zähne putzen. Kind einfangen und ins Bett legen.

20:15 Uhr: Ich robbe neben mein Kind und versuche es mir «gemütlich» zu machen. So gut das eben geht mit Kugelfischbauch. Damit beginnt das allabendliche Unterhaltungsprogramm. Ich erzähle die Geschichte vom Gorilla, der sich ins Bett des Zoowärters und dessen Frau schleicht. Kennt ihr, oder?

20:25 Uhr: Gute Nacht Gorilla zum Zweiten.

20:35 Uhr: Gute Nacht Gorilla zum Dritten.

21:15 Uhr: Nachdem Gorilla, Giraffe, Gürteltier & Co. sowie der Zoowärter und seine Angetraute schlafen und ich mein gesamtes Gute-Nacht-Lieder Arsenal durchgeträllert habe, schlummert auch die Kleine. Jetzt kommt die Challenge: Erhebe dich aus der liegenden Position und wälze dich kugelrund ÜBER den Rausfallschutz AUS dem Kinderbett. Und das in Zeitlupentempo und uuultraleise. Das wollt ihr nicht sehen, glaubt mir.

22:30 Uhr: Nach etwas mehr als einer Stunde Ego-Zeit erklingt der erste Mami-Ruf. Das Kind hat mein Fehlen in seinem Bett bemerkt und verlangt die elterliche Anwesenheit. Variante 1: Ich wälze mich erneut walrossartig ins kindliche Bett, bleibe da eine gefühlte Ewigkeit liegen und versuche ein weiteres Mal, das Bett geräuschlos zu verlassen. Variante 2: Wir siedeln zusammen ins elterliche Bett um und ich lege mich ebenfalls schlafen.

22:40 Uhr: Ich wähle Variante 2. Das Kind fühlt sich im Elternbett sicher und schläft ruckzuck ein. Ich nicht. Denn vor Mitternacht schaffe ich es nicht, mich von sämtlichen Online-Shops, Mami-Gruppen und Blogs zu lösen. Whatever. Meine bessere Hälfte nistet sich inzwischen im Kinderzimmer ein und hofft auf eine ruhige Nacht.

01:00 Uhr: Ich erwache, weil mein Bein und meine Hüfte in Seitenlage schmerzen. Ich richte meine siebenundzwanzig Kissen samt zwei Stillkissen, baue mir ein Nest für den Babybauch und drehe mich auf die andere Seite.

01:30 Uhr: Ich erwache, weil mein Arm eingeschlafen ist. Er fühlt sich an, als hätte ich ihn mitten in einen Ameisenhaufen gesteckt.

02:00 Uhr: Ich erwache, weil das Kind es sich mit seinem Kopf auf meiner Kugel gemütlich gemacht hat. Ich richte es in eine andere Position.

02:30 Uhr: Ich erwache, weil mein Bein und meine Hüfte in Seitenlage schmerzen. Kissen richten. Seitenwechsel.

03:00 Uhr: Meine Blase drückt. Ich schleiche mich raus aufs Klo.

03:30 Uhr: Ich erwache, weil das Kind seine Füsse in meinen Rücken presst. Ich richte es in eine andere Position.

04:15 Uhr: Meine Blase drückt. Ich schleiche mich raus aufs Klo.

04:20 Uhr: Ich versuche einzuschlafen. Doch plötzlich: «Eeeeeliiiiifaaaant, i dim graue Gwand…». Was zum Teufel…?!? In meinem Kopf singen zwanzig Schlieremer Chind von ihrem Ausflug in den Zoo in Endlosschleife. Mein Hirn scheint ganz erquickt von all den Liedern, die unser Hörbert den lieben langen Tag zu seinem Besten gibt. Der Wurm hat sich hartnäckig in meinem Gehörgang eingenistet.

04:30 Uhr: Ich versuche einzuschlafen. «Eeeeeliiiiifaaaant, i dim graue…». UFHÖRE!

04:40 Uhr: Ich versuche einzuschlafen. «Eeeeeliiiiifaaaant…». STOOOOOPP!!

04:45 Uhr: Ich versuche einzuschlafen. Geht aber nicht. Weil das Bauchbaby gerade beschlossen hat, seine Kickkünste vorzuführen. Mir schwant Böses. Vor meinem inneren Auge sehe ich unsere jüngste Tochter bereits in der Frauenfussball-Nationalmannschaft. Nicht das ich was gegen Frauenfussball hätte. Fussball ist einfach generell nicht so mein Ding. Aber zurück zum Thema.

05:00 Uhr: Ich bleibe wach, weil das Kind in mir nach der Fussball-Aufwärmphase von einem 20-minütigen Schluckauf heimgesucht wird. Vibration der gesamten Gebärmutter inklusive.

07:00 Uhr: Ich erwache, weil das Kind neben mir nach Milch verlangt. Jetzt. Sofort. Das Milchkoma führt glücklicherweise dazu, dass es schnell wieder ins Land der Kleinkindträume abdriftet.

07:15 Uhr: Ich stehe auf. Nehme ein Vollbad, lege gleichzeitig meine Collagen Eyepads auf und versuche, mich von der Nacht zu erholen.

«Eeeeeliiiiifaaaant…»

Und ihr so?

Schlafen in der Schwangerschaft - fast unmöglich. Ein Text mit einem Augenzwinkern. #schwangerschaft #schlafen

Beitragsbild zum Thema Schlafen in der Schwangerschaft: © Mini & Stil

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23 Comments

  • Reply
    Jana Reshi
    15. März 2017 at 20:47

    Wir so? Wir geben dem Einjährigen halbstündig seinen Schoppen, an dem er kurz nuggelt und dann wieder in seine Traumwelt abtrifftet. Nach weiteren 20 Minuten Schlafversuch ruft die Grosse nach Mama, weil sie auch die Nestwärme wünscht. Das Mantra „nur nicht einschlafen“ hilft nur bedingt. Denn schon wieder ist die halbe Stunde um und Junior verlangt seine nächste Nuggelschoppenphase. Gestoppt vom Vollmond läuft Mama bereits in die vierte schlaflose Nacht. Ich wünsche Dir eine Mütze Schlaf. 😳

    • Reply
      Isabelle
      21. März 2017 at 9:28

      Oh je! Ich hoffe, dass es bei euch bald besser wird mit dem Schlafen! Es soll ja bekanntlich alles nur eine Phase sein. Hoffentlich dauert diese nicht zu lange 😉

  • Reply
    Moon, Sea and We
    15. März 2017 at 22:33

    sounds so familiar 😀

    • Reply
      Isabelle
      21. März 2017 at 9:29

      Es tut immer gut zu hören, dass man nicht alleine ist 😉

  • Reply
    Jasmine
    16. März 2017 at 7:20

    Liebe Isabelle
    Wiedermal mehr ein herrlich geschriebener Artikel 😆. Du bringst die Tatsachen humorvoll und authentisch auf den Punkt. Und das Beste daran ist, dass es wiedermal zeigt, dass es allen gleich geht…
    Alles Liebe

    • Reply
      Isabelle
      21. März 2017 at 9:29

      Vielen Dank, liebe Jasmine!

  • Reply
    Anita
    16. März 2017 at 10:10

    Herrlich ehrlich ;-). Danke für den Lacher, auch wenn’s eigentlich nicht zum Lachen ist . . . *ürks*

    • Reply
      Isabelle
      21. März 2017 at 9:30

      Ja gell, manchmal muss man es einfach mit Humor nehmen…

  • Reply
    Katja
    16. März 2017 at 22:03

    Träne glacht:-) Liebe Grüsse von einer, der es nachts ähnlich geht (3. Trimester ist einfach streng, gopf – und nein, es wird auch beim 3. Mal nicht einfacher). Ich wünsch dir eine schöne Rest-Kugelzeit und weiterhin gute Nerven!

    • Reply
      Isabelle
      21. März 2017 at 9:31

      Dann sitzen wir ja im selben Boot 😉 Auch dir alles Liebe und Gute für deine restliche Schwangerschaft!

  • Reply
    Christina
    17. März 2017 at 1:42

    Das sollte man nicht um 01:30 beim Stillen lesen… Weil jetzt folgt garantiert
    02:00 Kind schläft
    02:10/02:15/02:20 Eeeelifant…

    • Reply
      Isabelle
      21. März 2017 at 9:33

      Den Ohrwurm bringt man einfach nicht mehr los… Und wenns nicht der Eeeeliiiifant ist, dann sicher dä Giraff oder s’Geissli 😳

  • Reply
    Tamara
    17. März 2017 at 8:47

    Ja, kommt mir bekannt vor aus der Schwangerschaft… zum Glück schleif meine 5-Jährige besser ein, aber nachts hatte sie auch die Angewohnheit, fast in mich hineinzukriechen 😀
    Ein Tipp: Smartphone weglegen, ich weiss, es ist verlockend, aber das Licht hält angeblich wach. Seitdem schalte ich es aus oder den Bildschirm auf sehr warm und dunkel und bilde mir ein, dass es hilft 😀
    Diese Nächte bereiten Dich auf die Nächte mit Baby vor, so habe ich es mir zumindest zurecht gelegt 😀 Und es stimmt… wir sind nun mit Abhalten, Stillen, Görpsla, Mami auf Toilette (ja, immer noch :D) beschäftigt, aber zum Glück nur alle 3-4h 😉

    • Reply
      Isabelle
      21. März 2017 at 9:36

      Ich habe mein Handy nachts nie im Schlafzimmer. Sonst würde ich gar nicht mehr einschlafen 😉 Dass einen solche Nächte auf das Baby vorbereiten, glaube ich auch. Hoffentlich dann aber ohne den Eeeeeliiiifant 😉

  • Reply
    Fabienne
    18. März 2017 at 15:26

    Wir wärs zur Abwächslig mit: „Uf em Buure- Buure- Buurehof, isch en huufe huufe huufe los…“ :D.
    Armi Isabelle! Dänk dra, es isch alles nur e Phase, au wänn sie eim im Moment endlos vor chunt. Ich ha mir immer vorgstellt, was ich dänn alles mit de Chind mach i de Nacht oder am Morge früeh, wänns dänn Teenager sind :P. Dänn chömets alles zrugg über!

    • Reply
      Isabelle
      21. März 2017 at 9:37

      Danke Fabienne, das wär dänn Ohrewurm Nummer zwei 😂

  • Reply
    Tina
    12. April 2017 at 7:48

    Liebe Isabelle, super auf den Pubkt gebracht, genau so gings bei mir auch zu und her. Inklusive Gorilla! Wir lieben dieses Buch.
    Meine Kids, mittlerweile 3,5 Jahre und 5 Monate, sorgen dafür dass Mama so wenig wie möglich zum Schlafen kommt.
    Gerade letzte Nacht: 5 x stillen und um 06.50 aus dem Kinderzimmer: Maaaaamaaaa!!!! Aber wenigstens plagt die Blase und der grosse Bauch nicht mehr😉
    Bin gespannt auf nächste Nacht.

    • Reply
      Isabelle
      15. April 2017 at 22:03

      Liebe Tina, wenigstens sind wir Mamas mit unseren „Schlafgewohnheiten“ nicht alleine – es geht doch allen gleich, gell 😉 Und sobald die Kleine auf der Welt ist, werde ich wohl auch viele Male nachts stillen. In ein paar Jahren werden wir es vermissen… 😉

      • Reply
        Tina
        16. April 2017 at 9:58

        Absolut, deshalb danke für deinen Blogg! Und all die Kommentare. Das beruhigt mich immer wieder, wenn ich sehe dass es allen gleich geht. Und ich geniesse jede „Phase“ mit den Kids, da die Zeit irgendwie plötzlich viel schneller läuft.
        Ich wünsche allen schöne Ostern und dir liebe Isabelle, eine ganz schöne Kennenlernphase, sobald das Zwergli da ist😘

        • Reply
          Isabelle
          16. April 2017 at 16:10

          Lieben Dank und auch euch wunderbare Ostertage 🐰😘

  • Reply
    Vivi
    13. April 2017 at 11:16

    Hallo Isabelle! Super interessanter (und lustiger) Artikel…
    Wobei, für dich wahrscheinlich eher nicht… 😉
    Ich selber habe leider noch keine Kinder, frage mich aber immer wie Mütter das alles schaffen. Gerade das Thema Schlafen scheint es ja in sich zu haben…
    lg Vivi

    • Reply
      Isabelle
      15. April 2017 at 21:59

      Liebe Vivi, danke für deinen Kommentar. Langsam aber sicher bin ich es gewohnt, immer wieder mal aufzuwachen. Und mit zwei Kindern wird das bestimmt nicht gerade besser 😉 Anfänglich habe ich immer die Stunden Schlaf gezählt, die mir vergönnt waren. Heute nehme ich es aber einfach, wie es gerade kommt 😉

  • Reply
    Jasmin
    2. Juli 2017 at 20:19

    Das einzige positive an dem jahrelangen Schlafentzug ist, dass auch diese Phase irgendwann vorbei geht. Spätestens als Teenager werden sie dann wiederum schwer aus dem Bett zu kriegen sein.
    Was ich durch die ganzen schlaflosen Nächte aber gelernt habe, ist was ich mir gutes tun kann, um mit dem wenigen Schlaf umzugehen. Sei es durch ein paar Yoga-Übungen, eine gute Tasse Tee, usw.
    Ich nehme auch Kapseln mit Rosenwurz (klick) ein, die sind pflanzlich und komplett natürlich, die helfen mir besser zu schlafen.
    Alles Liebe,
    Jasmin

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